Arbeitswelt 4.0 – Wie gelingt lohnende Erholung im Homeoffice

Arbeitswelt 4.0 – Wie gelingt lohnende Erholung im Homeoffice

Merlin

17. MAI 2022

Kennst du folgendes Szenario?

Es ist später Freitagabend, du sitzt immer noch in deinem Wohnzimmer an deinem improvisierten Arbeitsplatz vor deinem Laptop, und bist nun endlich mit deinen to-do‘s durch. Und nicht nur deinen Aufgaben sind erstmal erledigt und fertig. Du fühlst dich ebenso, fix und fertig, und freust dich endlich ins Wochenende zu starten – kein Stress, möglichst viel Entspannung und keine langen Meetings und Deadlines mehr. Die Arbeitswoche war anstrengend, kraftraubend und lang. Vor 19 Uhr hast du an keinem Abend deinen Laptop zugeklappt. Deswegen wolltest du heute eigentlich mal früher Feierabend machen – als Ausgleich für die langen Tage davor. Du wirst von deinem läutenden Arbeitshandy aus deinen Gedanken gerissen. Obwohl du dir vorgenommen hast keine Anrufe mehr anzunehmen, nimmst du den Anruf an, denn es ist dein Vorgesetzter. Nach einem kurzen, einseitigen Gespräch wird klar: Du musst heute nochmal an deinen Laptop. Die Deadline naht und du hast etwas Wichtiges vergessen…

Neben all der Vorteile und Annehmlichkeiten der Digitalisierung und Globalisierung, ergeben sich für Arbeitnehmer nachfolgende Schwierigkeiten und Herausforderungen:

  • Die Grenzen zwischen Arbeit und Beruf verschwimmen immer mehr (mobile Arbeit und Home Office an fast jedem Ort möglich).
  • Immer mehr Berufstätigen fällt es, mitunter aufgrund der fehlenden räumlichen Distanz im Home Office, schwer, in ihrer Freizeit von der Arbeit abzuschalten.
  • Die ständige Erreichbarkeit (Telefon, Laptop, Messengerdienste) verstärkt die Problematik.
  • Erschöpfungsbedingte Krankheitsausfälle, wie z. B. Burnout und Depression, nehmen stark zu, da lohnende und ausreichende Erholung immer seltener geschieht.
Tipps und Tricks

Folgende Maßnahmen wirken sich förderlich auf die Erholung und Entspannung in der heutigen Arbeitswelt und im Besonderen im Home Office aus:

  • Räumliche Trennung von Arbeit und Freizeit
    Keine Arbeitstätigkeiten im Wohnzimmer, Schlafzimmer, etc., da dein Gehirn ansonsten diese Umgebungen mit einem Arbeitskontext verknüpft und dir dadurch das gedankliche Abschalten von der Arbeit nach ‚Feierabend‘ deutlich schwerer fallen könnte.
  • Integration von Kurzpausen (5-15 min.) über den Tag verteilt
    Mehrere, kürzere Pausen sind deutlich wirksamer, als eine lange Pause, da Ermüdung exponentiell verläuft.
  • Keine arbeitsbezogene Erreichbarkeit in der Freizeit
    Alleine die Tatsache, man könnte noch angerufen werden, obwohl man eigentlich schon Feierabend gemacht hat, erzeugt ein Gefühl der Hilflosigkeit und des Kontrollverlusts und hindert beim mentalen Loslassen der Arbeit. Am besten gewinnt man die eigene Kontrolle und Reaktionsentscheidung zurück, wenn man selbst entscheiden kann, wann und ob man erreichbar ist. Ich empfehle dir dies auf jeden Fall für dein Privatleben, indem du dein Handy lautlos stellst und alle Push-Nachrichten deaktivierst.
  • Prioritätenliste zu Beginn des Arbeitstages erstellen und abarbeiten
    Von ‚was ist am aller wichtigsten und muss sofort erledigt werden‘, hin zu ‚was ist heute zu vernachlässigen und kann zu einem späteren Zeitpunkt gemacht werden‘.
  • Weniger ist manchmal mehr
    Lieber etwas tiefer im täglichen Aufgabenregal stapeln, als zu viel auf einmal zu wollen und es zum zusammenbrechen bringen. Dies führt zu Stress und Unzufriedenheit. Die meisten Menschen überschätzen, was sie kurzfristig erreichen können und unterschätzen, was sie langfristig erreichen können.
  • Individuell abgestimmte Mischung von aktiven und passiven Erholungsmaßnahmen
    Bewegung, Sport und Aktivität vs. guter Schlaf, Massagen, Sauna, soziale Kontakte, usw..
  • Wirksame Erholungsmaßnahmen, die Spaß machen
    Stichwort: Erholungskompetenz. Erholung geschieht nicht von alleine und automatisch, sondern muss aktiv herbeigeführt werden und ist erlernbar. Deine Erholungsmaßnahme kann zwar äußerst wirksam sein, aber dir kein gutes Gefühl geben. Dadurch wirst du diese sehr schwer in eine langfristige Routine integrieren können. Frage dich also auch, wieviel Motivation du für eine Erholungsmaßnahme aufbringst und wie gut du dich danach fühlst.
  • Erlernen und Integration von Achtsamkeitsübungen in den Arbeitsalltag
    Trainiere auch im mentalen Fitnessstudio, indem du Übungen wie z. B. Meditation, Yoga, Progressive Muskelentspannung, Bodyscan, Achtsam mit allen Sinnen, u.v.m. erlernst, durchführst und in deine Kurzpausen über den Tag verteilt integrierst.

Dir gelingen trotz dessen keine gute Erholung und kein gedankliches Abschalten?

Lass uns gemeinsam Lösungen finden, die funktionieren und dir wirklich helfen!

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